Augen auf beim Ferienhaus-Kauf

Es gibt grundsätzlich zwei Motive, ein Ferienhaus bauen oder kaufen zu wollen. Ein eigenes Domizil an dem Urlaubsort zu besitzen, zu dem man noch oft wiederkehren möchte, ist ein häufiger Wunsch. Es ist ein traumhafter Urlaub, man verspürt das Verlangen, noch viel mehr Zeit an diesem Ort zu verbringen, oder sogar ein Teil dieses Ortes zu werden. Da ist es eine zauberhafte Vorstellung, so oft und so lange, wie es die eigenen Lebensumstände erlauben, spontan und unkompliziert ins eigene Ferien-Domizil reisen zu können.

Noch häufiger ist die Absicht, Geld sicher anzulegen bzw. durch die Investition in eine Ferien-Immobilie eine Rendite zu erzielen. Wenn es gelingt, durch die Bewirtschaftung der Immobilie Einnahmen zu erzielen, die die laufenden Kosten des Objekts einschließlich der Finanzierungskosten abdecken, ergibt sich sogar die Möglichkeit eines Vermögensaufbaus. Letzteres insbesondere, wenn die Aussicht auf eine Wertsteigerung besteht, um später mit Gewinn das Ferienhaus verkaufen zu können.

Im wirklichen Leben ist besonders häufig eine Kombination aus beiden Motiven anzutreffen. Es gibt schließlich nichts Schöneres, als das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Damit die Investition zum Erfolg führt, sollten vorher spezifische Fragen, wie sie nur im Zusammenhang mit einer Ferienimmobilie auftreten, positiv geklärt werden. So ist es unerlässlich, sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen am Standort des Objektes zu informieren: Gibt es womöglich Regelungen oder Auflagen, die die Nutzung Ihrer Immobilie als Ferienwohnung ausschließen? Dies ist besonders zu beachten, wenn das Ferien-Objekt an Gäste vermietet werden soll. Denn hierdurch entsteht in der Regel ein Gewerbebetrieb, der an vielen Orten nicht zulässig ist. In manchen deutschen Tourismusregionen ist seit einigen Jahren eine Tendenz zu beobachten, dass sich Gemeinden darum bemühen, Wohngebiete von touristischer Nutzung freizuhalten. Gerade im Ausland ist hier eine gründliche Recherche unerlässlich. Dort herrschen teilweise deutliche strengere Auflagen als in Deutschland. Bei Verstößen drohen mitunter drastische Sanktionen.

Wenn man ein Ferienhaus kaufen möchte, sollte man rechtzeitig die Unterhaltung des Objekts klären. Wer kümmert sich um den Zustand, während man als Eigentümer nicht vor Ort ist? Wer pflegt den Garten, sieht nach der Heizung, sorgt für regelmäßige Lüftung? Diese Fragen sind noch wichtiger, wenn die Ferienwohnung an Gäste vermietet werden soll. Hier kommen zusätzliche Aufgaben wie Schlüsselübergabe, Endreinigung, Wäsche-Service und eine Rufbereitschaft für Reparaturen hinzu. Also gilt es, sich vorab zu informieren, ob es am Standort der Immobilie vertrauenswürdige und kompetente Dienstleister gibt, die entsprechende Kapazitäten frei haben.

Letztlich führt die Beantwortung aller praktischen und rechtlichen Fragen zu Kosten, die in die Wirtschaftlichkeitsplanung für die Investition einfließen müssen. Schließlich will man nicht in die Lage kommen, sein Ferienhaus verkaufen zu müssen, bevor die eigenen Ziele erreicht sind. Eine Position, die dabei häufig vergessen wird, ist die in Deutschland übliche Zweitwohnungssteuer. Diese fällt dann an, wenn eine Immobilie nicht ganzjährig vermietet wird, wobei schon wenige Tage eigener Aufenthalt in der Ferienwohnung die “Ganzjährigkeit“ aufheben können. Egal, ob man über die Finanzierung der Immobilie mit einer Bank oder einem Immobilienmakler spricht, eine realistische und vollständige Darstellung der zu erwartenden Wirtschaftlichkeit der Ferienimmobile sollte man parat haben.